Wilhelm Steup wurde am 30. Juni 1867 in Eichenstruth geboren, als Sohn des Johann Wilhelm Steup und seiner Ehefrau Katharina Christine, geb. Steup aus Marienberg. Am 9. Januar 1894 heiratet er Wilhelmine Schneider aus Gemünden. Die Ehe wurde in Wiesbaden geschlossen.
Oberpostassistent und Postsekretär, zuletzt Postinspektor in Wiesbaden. Das Patent als Postsekretär lautet:
"Im Namen des Königs
Dem Ober-Postassistent Wilhelm Steup wird hiermit der Charakter als Postsekretär vom 1. Janaur 1912 verliehen. Es wird erwartet, daß derselbe Sr. Majestät dem Könige und Allerhöchst dero Königlichem Hause treu und gehorsam sein, die ihm obliegenden Amtspflichten gewissenhaft erfüllen und sich stets so betragen werde, wie es sich für einen Königlichen Beamten geziemt.
Frankfurt a. M., den 5. Januar 1912.
Kaiserliche Ober-Postdirektion
i.V. Höler."
Er war im Besitz des Verdienstkreuzes für Kriegshilfe und gehörte längere Zeit der kirchlichen Gemeindevertretung der evangelischen Ringkirchengemeinde in Wiesbaden an. Seit 1. August 1932 lebte er im Ruhestand in Wiesbaden. Seine Ehegattin starb am 12. April 1944 nach langwieriger Krankheit in Wiesbaden. Er folgte ihr ebenda am 11. Februar 1950 im Tode, 82 Jahre alt.
Kinder sind:
- Rudolf Steup, Dr. jur. und Amtsgerichtsrat in Wiesbaden, geb. 24. Februar 1898 zu Wabern.
- Erika Steup, geb. 5. Juni 1899 in Wiesbaden. Sie war im Postdienst angestellt und ist seit 24. März 1923 mit dem Doktor der Staatswissenschaften Heribert Kexel zu Wiesbaden verheiratet, der längere Zeit bei der Finanzverwaltung der Stadt Wiesbaden tätig war. Er bekennt sich zur katholischen Religion. Zum Doktor der Staatswissenschaften (rerum politicarum) promovierte er am 24. Juni 1922 an der Universität Frankfurt a. M. mit sehr gutem Erfolg auf Grund einer Arbeit über "Solidarismus und Planwirtschaft". Jetzt ist er Prokurist und Abteilungsleiter der Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke der Weltkurstadt Wiesbaden. Der Ehe entsproß:
- die Tochter Ursula Kexel am 29. Mai 1927, die im katholischen Glauben erzogen wurde. Sie bestand an einer höheren Mädchenschule in Wiesbaden das Abitur und betätigt sich anschließend im Bürodienst, da ein Universitätsstudium für Abiturientinnen zu der damaligen Zeit nicht möglich und auch aussichtslos war.
- Hildegard Steup, geb. 31. Juli 1901 in Wiesbaden. Sie war im Bürodienst der Postverwaltung beschäftigt. Seit 2. März 1939 ist sie mit dem Oberpostrat Otto Leng zu Wiesbaden, gebürtig aus Haiger, verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Bald nach dem Zusammenbruch im Jahr 1945 trat er in den Ruhestand. Die Eheleute blieben in Wiesbaden wohnen.
- Walter Steup, geb. 21. März 1903 in Wiesbaden. Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Wiesbaden, welches er Ostern 1921 mit dem Zeugnis der Reife für Prima verließ, um sich dem kaufmännischen Beruf zu widmen. Anschließend trat er bei der Großfirma Hupfed zu Wiesbaden in die Lehre ein. Bei einem Jugendtreffen gelegentlich einer Sonnwendfeier auf der Loreley zog er sich eine schwere Erkältung zu, kränkelte und wurde lungenleidend. Trotz sorgfältiger und aufopfernder Pflege, die ihm von seiner Mutter zuteil wurde, und wiederholter Kuren in Davos (Schweiz) und anderen Lungenheilstätten und Sanatorien, konnte das Leiden bei aller ärztlicher Kunst nicht behoben werden. Er starb am 25. Oktober 1931 in Wiesbaden und wurde auf dem neuen Wiesbadener Friedhof zur letzten Ruhe gebracht, beweint und tief betrauert von seinen Eltern, Geschwistern und nächsten Angehörigen. War ein echter deutscher Jüngling von schöner Gestalt und hohem Wuchs, er maß 1,92 m, der mit glühender Begeisterung vaterländische Bestrebungen unterstützte und nach Kräften förderte.