1889 schildert der Lehrer Kaferstein aus Marienberg folgendes:
Einen höchst interessanten Münzfund machte am 12. August 1889 nachmittags der Gemeindediener Ludwig Steup II. Als derselbe im Begriff war im Gemeindewald "In den Hähnen" einen Wagen Basaltsteine zu laden, fand er unter den Basaltsteinen nahe der Erdoberfläche einen großen irdenen Topf voll alter Münzen vergraben.
Ungefähr zweihundert Stück waren von der Größe einer Mark, einige größer. Die Kleineren, ungefähr siebentausend Stück, waren verschieden von der Größe unserer Fünf- Zehn- und Zwanzig-Pfennigstücke. Sämtliche Münzen waren Silbermünzen.
Nach näheren Ermittlungen befanden sich folgende Münzsorten unter dem Fund:
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- Prager Groschen aus der Zeit des Bömenkönigs Johann von 1310-1346.
- Groschen der Stadt Tours in Frankreich (Tournosen), vorwiegend aus der Zeit Philipps IV 1285-1314.
- Brakteaten (Hohlmünzen) aus dem 13. Jhd, aus Thüringen, wahrscheinlich Saalfeld stammend.
- Denare aus Aachen aus der Zeit Kaiser Albrechts 1298-1308
- Händelpfennige aus dem 13. Jhd (5-lothiges Silber)
- Münzen der Stadt Hall in Schwaben und Frankfurt a. M.
Der Topf war leider ein Opfer der übergroßen Freude des glücklichen Finders geworden. Die Gemeinde, die die Hälfte des Fundes beanspruchen konnte, leistete auf ihren Anteil Verzicht und überließ den ganzen Fund dem Finder.
Die Münzen sind spurlos verschwunden. Trotz intensiver Bemühungen gelang es nicht, ihren Verbleib aufzuspüren.
Quelle: Schulchronik der Gemeinde Hardt und im www auf "plaetzchenwolf"