Louis Steup wurde am 20. August 1885 in Marienberg geboren, als Sohn des Heinrich Steup und seiner Ehefrau Christine Amalie geb. Schell, Tochter des Land- und Bergmannes Daniel Schell und seiner Ehefrau Henriette, geb. Zeiler zu Eichenstruth. Sein Vater war Schreinermeister zu Marienberg und früher stellvertretender Vorsitzender der Gesellen-Prüfungskommission für Schreiner im Bezirk Marienberg.
Er war erst im Hotelgewerbe und dann als Stuckarbeiter tätig. Nach dem ersten Weltkrieg betrieb er eine Holz- und Kohlenhandlung mit Lieferung noch anderer Landeserzeugnisse am Bahnhof Marienberg.
Später erwarb er das Gasthaus Denker (früher Preußer) in Marienberg in der Bismarkstraße, baute es auf und um und führte die Wirtschaft unter der Bezeichnung "Westerwälder Bauernschenke" weiter. Im zweiten Weltkrieg (1939/45) und noch später gab er eine Zeitlang den Wirtschaftsbetrieb auf und befaßte sich mit der Herstellung von Dachziegeln, die er für den Wiederaufbau von Wetzlar und anderen Städten und Ortschaften lieferte. 1947 wurde der Wirtschaftsbetrieb wieder eröffnet. Dagegen wurde die Dachpfannenfabrik 1948 stillgelegt und mit Wirkung vom 1. Juli 1950 ab auch der Wirtschaftsbetrieb einem Pächter überlassen. Vom gleichen Zeitpunkte an verlegte das Textilgeschäft Schäfer seine Ladenräume nach Anbringung von Schaufenstern in einen Teil des unteren Stockwerkes des Hauses.
Er wohnt von nun an zur Miete in einem Einfamilienhause an der Langenbacher Straße und gehört weiterhin dem Aufsichtsrat der Westerwälder Volksbank an, der er ein guter Berater, eifriger Förderer und gewissenhafter Mitarbeiter ist.
Verheiratet war er seit 3. Juni 1911 mit Emilie Auguste Zeiler, geb. 5. November 1888, Tochter des Land- und Bergmannes Carl Zeiler und seiner Ehefrau Caroline, geb. Zimmermann zu Marienberg.
Er diente bei den 80ern in Wiesbaden und geriet im September 1914 als Landwehrmann mit seinem Bruder Wilhelm, der sich in derselben Kompanie wie er befand, in französische Gefangenschaft, aus der er im Oktober 1919 flüchtete, nachdem ihm frühere Fluchtversuche mißglückt waren. Seine Ehefrau starb am 5. Oktober 1953 in Marienberg.
Die Tochter Emmy Steup geb. 4. Januar 1915 in Marienberg verheiratete sich am 2. September 1937 mit dem Schuhmachermeister Robert Emil Held, geb. 12. März 1911 in Marienberg und wohnhaft daselbst im Hause seiner Eltern an der Bismarckstraße im Schuhaus Held, wo er in der Werkstätte seines Vaters, des Schuhmachermeisters Richard Held, beschäftigt ist. Er hat den zweiten Weltkrieg seit 3. September 1939 mitgemacht, im Osten und Westen gekämpft und geriet beim Waffenstillstand am 8. Mai 1945 in englische Gefangenschaft, aus der er am 19. August 1945 entlassen wurde. Besitzt das EK II. und noch andere Kriegsauszeichnungen. Der Ehe entsproßen zwei Söhne.