Johann Franz Steup Landmann zu Nisterberg, geb. am 3. Februar 1747 zu Bach, verh. seit 2. November 1764 mit Anna Elisabetha Giel, des Johannes Peter Giel ehelicher Tochter zu Nisterberg. Ihr Sohn Johann Heinrich wurde am 30. Juli 1776 geboren. Er machte die Befreiungskriege 1813/15 mit, war Mitkämpfer in der Schlacht bei Waterloo und Inhaber der Waterloo-Medaille. Letztere wurde ihm unterm 23. Dezember 1815 verliehen.

Die Verleihungsurkunde lautet:

"Dem

Heinrich Steup

aus Nisterberg,

welcher am 18. Juni 1815,

dem Tage der Schlacht von Waterloo,

im Herzogl. Nassauischen II.Regiment als Soldat gestanden,

ist die Herzoglich Nassauische auf diese denkwürdige Schlacht geprägte Medaille

ertheilt und demselben zu mehrer Beglaubigung gegenwärtiges Attestat ausgefertigt worden.

Wiesbaden, den 23. Dezember 1815.

Herzogl. Nassauisches Kriegskollegium.

gez. v. Kruse."

Die Medaille wurde an einem dunkelblau gewässerten Band mit orangefarbener Einfassung auf der linken Brustseite getragen. Außerdem erhielt er die Waterloo-Gratification von 50 Gulden.

Oberst von Kruse, der am 22. August 1814 General-Major und Präses (Leiter) des Herzogl. Nass. Kriegs-Kollegiums geworden war, befehligte während der Zeit vom 2. Oktober 1808 bis zu seiner Beförderung zum General das Herzogl. Nass. II. Regiment in dem Feldzug Napoleons I. gegen Spanien, wo es unter seiner Führung in dem Treffen bei Mesa de Ibor am 17. März 1809 und in der Schlacht bei Medellin am 28. März 1809 sowie in der Schlacht bei Vittoria am 21. Juni 1813 brav, tapfer und ruhmvoll gekämpft und sich große Verdienste erworben hatte.

Herzog Friedrich zu Nassau ehrte das Regiment dafür durch einen Generalbefehl vom 19. Juli 1813, der folgenden Wortlaut hat:

"Generalbefehl

Biebrich, den 19.7.1813

Mein Zweites Regiment, welches seit fünf Jahren unter der Leitung seines so verdienstvollen Obersten sich bei jeder Gelegenheit, deren es so viele fand, mit Ruhm bedeckte, hat auch den 21. Juni und den darauf folgenden Tagen des erlangten Namens sich würdig gezeigt und bewiesen, was ächte Tapferkeit, Ordnung und Standhaftigkeit unter Anführung solcher Offiziere auch in gedrängten Lagen vermag.

Es hat sich die größten Verdienste an dem, was in diesen kritischen Tagen erzweckt wurde, mithin aufs Neue Meine vollste Zufriedenheit erworben, welche Gesinnung Ich hiermit dem Obersten von Kruse, den sämmtlichen Offizieren, dem ganzen Regiment, gerührt über die Opfer des Ruhms abstatte und indem Ich noch hinzufüge: Das Ir. Regiment hat nicht aufgehört, das alte Regiment, welches es seit fünf Jahren war, zu sein, erschöpfe ich Alles, was ich zur Vermehrung seines Ruhms sagen kann.

gez. Herzog Friedrich zu Nassau"

Aus diesem Regiment als Stammregiment ging später das Preußische II. Nass. Inf. Regiment Nr. 88 mit dem Standort in Mainz - seit 8. Juli 1871 nach dem Feldzug 1870/71 gegen Frankreich - hervor, bei dem auch der Verfasser [Emil Steup] in der 7. Kompagnie als Einjährig-Freiwilliger in der Zeit vom 1. Oktober 1894 - 30. September 1895 zu Diez a. d. Lahn, wo das II. Bataillon des Regiments damals lag, gedient und seiner aktiven Militärdienstpflicht Genüge geleistet hat. Das Regiment hatte zuerst (1866) in Luxemburg und von 1867 ab in Fulda und Hersfeld gestanden.

 

 

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