Lothar Steup wurde am 15. September 1910 als Sohn des Ingenieurs Konrad Steup und seiner Frau Maria geb. Aulmann in Erfurt geboren. Im Alter von vier Jahren zog er mit seinen Eltern nach Wien. Nach Abschluß der Mittelschule besuchte er eine Privatschule für Musik um eine Ausbildung zum Berufsmusiker zu absolvieren. Er beherrschte verschiedene Instrumente, angefangen vom Piano über Schlagzeug, Baß, Vibraphon bis zur "Singenden Säge".

Am Beginn seiner Musikerlaufbahn war er Schlagzeuger im Jazz-Orchester Walter Heidrich, anschließend Barmusiker bei Herbert Mytteis (Österreichischer Jazzgeiger). Nach 1945 arbeitete er nur noch als Schrammelmusiker und spielte Kontrabaß und Harmonika. Er gründete eine eigene Schrammelkapelle und war damit erfolgreich im In- und Ausland.

Die Schrammelmusik ist eine für Wien typische Musikgattung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie gilt als Wiener Volksmusik. Typische Besetzungen sind: Zwei Geigen, Kontragitarre, Klarinette (meist G-Klarinette, auch „picksüßes Hölzl“ genannt), später auch Knopfharmonika (Schrammelharmonika).

Auch als Komponist von Wienerliedern (Lied das aus Wien stammt und die Stadt Wien zum Thema hat) war er tätig. Lothar Steup war während seines ganzen Lebens ein gefragter Musiker. Bis kurz vor seinem Tod am 27. März 1977 war er mit seinen Schrammeln im Wiener Augustinerkeller aktiv.

Lothar Ewald Franz der Sohn von Lothar und seiner Ehefrau Anna, geb. Michelfeith, wurde am 16. Mai 1931 in Wien geboren und trat in die musikalischen Fußstapfen seines Vaters. Schon im Alter von 8 Jahren begann er mit  dem Klavierstudium, bis im Alter von 13 Jahren ein Unfall den Traum vom großen Pianisten beendete, fortan lernte er Schlagzeug und Bass. Als jugendlicher Hobbymusiker gab er im Gasthaus Kemeter in der Baumgasse in Wien sein Debüt und schon als 14jähriger spielte er im Orchester Ludwig Babinski in der RAVAG (Radio Verkehrs AG,  wurde 1924 als erste österreichische Rundfunkgesellschaft gegründet)

Mit 18 Jahren ging er bereits mit seiner eigenen 4-Mann Partie durch die Schweiz und Österreich auf Tournee. Von 1952-1959 war er mit den Hawaii-Boys quer durch Europa unterwegs und interpretierte die damals beliebten "Südsee-Songs". Anschließend war er mit einem Trio und längere Zeit auch als Alleinunterhalter unterwegs.

1975 gründete er die Stimmungsgruppe "Die 3 Grinzinger". Zusammen mit Franz Belay an der Harmonika und Kurt Schaffer an der Gitarre trat das Trio mit Lothar jun. am Kontrabaß bei vielen Fernsehsendungen und zahlreichen Schallplattenaufnahmen auf.

Lothar "Lotschi" Steup ist eine Musiklegende, auch wenn nur wenige seinen Namen kennen. Dafür kennen aber viele seine Lieder, wie z.B.: "Die Fahrkart'n nach Wien", "Di' und mei' Wean", "Zimmer, Kuchl, Kabinett", "A Weanerliad is immer schön", um nur einige wenige der insgesamt rund 3000 Titel aus seinem Schaffen zu nennen, die in sieben Sprachen übersetzt und veröffentlicht wurden, ca. 400 Titel davon sind auf Tonträgern erschienen, er selbst produzierte Dutzende LPs, MCs und CDs.

Es gab die "Lothar Steup-Schrammeln", die u. a. mit Hans Moser auf Reisen gingen, die "Drei Grinzinger", das "Lothar Steup-Trio" und das "Vienna-Trio". Bei den Deutschland-Tourneen wurden von seinem Ensemble die bekannten Schlagersänger, wie z.B. Wolfgang Sauer, Lucienne & Jaqueline Boyer, Mona Baptiste und der bekannte Wiener Zitherspieler Anton Karas begleitet.
Als Komponist schrieb Lothar Steup viele Melodien für Josef Kaderka, Heinz Fries, Prof. Leopold Grossmann, Trude Marzik, Josef Petrak, Hans Werner, Edith Hochmuth, Peter Herz, Grete Rubesch, Kurt Svab, Erwin und Bruno Hauer, Karl Savara, Karl Bazant, Richard Czapek, Erich Meder u.s.w.

 

 

 

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