Der "Allgemeine Anzeiger der Deutschen" veröffentlicht Dienstags, den 20. Julius 1813 folgenden Artikel mit einer Anleitung zur Verbesserung der Schreibgriffel für Schultafeln.

Mittel zur Verbesserung der Griffel

Die Griffel, deren man sich bekanntlich beym Rechnen auf der Schiefer-Tafel bedient, sollte man vor ihrem Gebrauche jedesmahl erst einsalzen; indem solche dadurch sehr viel von ihrer Härte verlieren und beynahe eben so weich wie die weiße Kreide werden.

Ich habe nun zwar dieses Mittel zur Verbesserung der Griffel schon sehr vielen Personen mitgetheilt und es hat auch der Präceptor Steup d.Ä. zu Dillenburg im Großherzogthum Berg auf mein Anrathen dasselbe bereits in sein Rechenbuch aufgenommen. Da jedoch dieses Rechenbuch nicht in den Buchhandel gekommen, auch in demselben die Zeit der Einsalzung viel zu kurz angegeben ist: so wird dieses Mittel hiermit öffentlich bekannt gemacht.

Man thut nämlich die Griffel in ein steinernes Gefäß, bestreut sie hierauf mit Salz und gießt sodann so lange heißes Wasser darauf, bis die Griffel von dem Wasser vollkommen bedeckt sind. Das Gefäß wird übrigens sogleich nach dem geschehenen Eingießen des heißen Wassers zugedeckt.

Nach Verlauf von sechs bis acht Wochen werden sodann die Griffel wieder herausgenommen, getrocknet und zum Gebrauche aufbewahrt. Hat man aber Gelegenheit, das Gefäß auf einen geheizten Ofen zu setzen , so kann die Herausnahme der Griffel schon nach drei bis höchstens vier Wochen geschehen.

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