Ernst Rudolf Steup sr. wird am 22. September 1841 in Elberfeld geboren, als Sohn des Friedrich Wilhelm Steup und seiner Ehefrau Wilhelmina, geb. Schäfer. In erster Ehe ist er mit Luise Mündt geboren in Alfeld, Kreis Hildesheim verheiratet und nach deren Tod heiratet er in zweiter Ehe am 10 November 1875 in der St. Blasius-Kirche in Hannoversch Münden Amalie Wilhelmine Bertha Bartels, Tochter des Brennereibesitzers Bartels zu Northeim.

1872 diente er als Zahlmeister-Aspirant im 2. Hannoverschen Infanterie Regiment  Nr. 77. Er machte die Feldzüge 1866 und 1870/71 mit und war Inhaber verschiedener Auszeichnungen, sowie Ritter des Kronenordens vierter Klasse.

1872 wird er nach Northeim zum 2. Bataillon des 2. Hessischen Infanterie Regiments Nr. 82 versetzt und zum Zahlmeister befördert.

Die Bestallungsurkunde als Zahlmeister lautet:

Der Zahlmeister-Aspirant Steup wird hiermit und in Kraft dieser Bestallung zum Zahlmeister ernannt. Es geschieht dies in dem Vertrauen, daß derselbe Seiner Majestät dem Könige und dem Königlichen Hause in unverbrüchlicher Treue ergeben bleiben und die Pflichten des ihm übertragenen Amtes in ihrem ganzen Umfange mit stets regem Eifer erfüllen werde, wogegen er sich des erforderlichen Schutzes bei den mit seinem gegenwärtigen Amte verbundenen Rechten zu erfreuen haben soll. Zu dessen Beglaubigung ist die gegenwärtige Bestallung unter gewöhnlicher Unterschrift und Beidrückung des Kriegs-Ministerial-Siegels ausgefertigt worden.

Kriegsministerium: gez. Quedenfeld
Berlin, den 21. Juni 1872

1890 tritt er als Zahlmeister in den Ruhestand, beschäftigte sich dann einige Jahre in städtischen Diensten und war die letzten zehn Jahre seines Lebens Direktor der Salinen- und Ziegeleiwerke des Kommerzienrates Levin in Göttingen.

Am 15. April 1907 stirbt er an einem Herzschlag. Seine Ehefrau Bertha folgt ihm am 12. März 1919 im Tode. Der Verfasser (Emil Steup) hat die Entschlafene im Briefwechsel als eine geistig regsame und kluge Frau, die besonderes Interesse für die Familiengeschichte zeigte, hoch schätzen und achten gelernt.

  1. Die Tochter aus erster Ehe, Juliane Anna Luise Steup , geb. 1874, war mit dem mit dem Bankbeamten Paul Weitzenberg zu Berlin verheiratet, der am 19. November 1902 starb. Aus der Ehe gingen der Sohn Werner, der 1925 starb, und die Tochter Paula hervor. Luise heiratete später den Bruder von Paul, Arno Weitzenberg.  Aus der zweiten Ehe entstammt der Sohn Horst.
  2. Der älteste Sohn Heinrich Steup, geb. am 13. September 1876 in Northeim, studierte Rechtswissenschaft. Er starb am 9. April 1934 in Berlin.
  3. Die Tochter Sophie Dorothea Katharina Steup wird am 29. November 1888 geboren, sie heiratet den Geheimen Justizrat und Notar Dr. Max Fritzsche zu Windhuk in Deutsch-Südwestafrika. Die Eheleute verzogen später nach Deutschland und lebten 1935 in Leipzig.
  4. Der Sohn Wilhelm Steup, geb. 21. September 1879 zu Northeim in Hannover. Besuchte die Oberrealschule in Göttingen, trat dann als Lehrling in die Eisengroßhandlung von Meyer & Westen in Hannover ein und war nach Beendigung der Lehrzeit in verschiedenen Großhandelsfirmen in Hannover und Bremen tätig. Am 1. April 1911 gründete er die Firma Steup & Bauer, Bremen", die sich besonders mit Vertretungen im Eisen- und Maschinenfach befaßt. Die Firma nahm eine gute Entwicklung und zählte 1926 zu den ersten Firmen der erwähnten Geschäftszweige. An Stelle von Bauer trat später Dr. Schmidt in die Firma ein.
    Bei Ausbruch des Weltkrieges 1914 stellte er sich sofort freiwillig und wurde als Offizier-Stellvertreter beim Res.-Inf.-Regt. 48 angenommen, mit welchem er an den Kämpfen in Flandern (Antwerpen) teilnahm. Am 13. November 1914 zum Leutnant der Reserve befördert, wurde er zwei Tage später, am 15. November 1914, durch einen Granatvolltreffer vor Ypern schwer verwundet, so daß ihm am 10. Dezember 1914 im Kriegslazarett Brüssel der linke Unterschenkel amputiert werden mußte. Als Kriegsauszeichnung erhielt er für die Kämpfe bei Antwerpen das EK II.
    Am 12. Dezember 1916 heiratete er die Krankenschwester Marga Hübel aus Darmstadt. Der Ehe entsprossen zwei Söhne und zwei Töchter.
  5. Die Tochter Elisabeth Steup geb. 14. September 1881, war Erzieherin in England und Frankreich, widmete sich später dem redaktionellen Beruf und der Schriftstellerei.
  6. Die Tochter Berta Steup, geb. 10. Oktober 1884, verh. seit 28. Juni 1910 mit dem Kaufmann Otto Voigts in Windhuk (Deutsch-Südwestafrika). Er nahm als Leutnant der Reserve im 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika teil und starb bei der Rettung eines verwundeten Kameraden, den er auf seinem Pferd beim Rückzug mitnehmen wollte, bei Kakamas den Heldentod. Aus der Ehe gingen die Kinder Ingeborg, Rudolf Ernst und Otto hervor. Sie kehrte mit ihren Kindern später nach Deutschland zurück und lebte 1935 in Braunschweig.
  7. Der Sohn Ernst Rudolf jr., geb. am 10. Mai 1886, gefallen im 1. Weltkrieg an der Ostfront als Oberleutnant.
  8. Die Tochter Sophie Steup, geb. 5. August 1891, starb 1916 an Kehlkopftuberkulose, nachdem sie kurz vorher ihre Prüfung als Musiklehrerin mit Auszeichnung bestanden hatte.
  9. Die Tochter Hedwig Steup, geb. 3. Oktober 1892, wurde kriegsgetraut mit dem praktischen Arzt Dr. Christoph Crohn in Bremen, der während des 1.Weltkrieges als Arzt im Felde stand. Sie selbst betätigte sich in der Heimat als freiwillige Krankenpflegerin. Am 1. Juni 1933 starb sie. Er folgte ihr am 12. April 1941 im Tode.

 

 

 

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